Akupunktur - Wikipedia
08/01/2014 02:14Die Akupunktur (lat.: acus = Nadel, punctio = das Stechen, chinesisch 針砭, Pinyin zhēn biān) ist ein Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Sie geht von Lebensenergien des Körpers aus (Qi), die auf definierten Längsbahnen, den Meridianen, zirkulieren und einen steuernden Einfluss auf alle Körperfunktionen haben. Ein gestörter Energiefluss wird für Erkrankungen verantwortlich gemacht und soll durch Stiche in auf den Meridianen angenommene Akupunkturpunkte ausgeglichen werden. Bei eng verwandten Methoden wird stumpfer Druck auf die Akupunkte ausgeübt (Akupressur) oder sie werden erwärmt (Moxibustion).
Klinische Studien zeigen eine Wirksamkeit der Akupunktur z.B. bei durch Kniegelenksarthrose bedingten Schmerzen, bei chronischen tiefen Rückenschmerzen und bei der Prophylaxe von Migräneattacken. Bei den genannten Beschwerden ist die Wirksamkeit von Nadelstichen deutlich höher als die einer konventionellen Behandlung. So trat in den GERAC-Studien (German Acupuncture Trials, 2002 - 2007), den bisher umfangreichsten klinischen Untersuchungen, bei der Behandlung von tiefen Rückenschmerzen bei 47,6 % der Akupunktur-Patienten, 44,2 % der Scheinakupunktur-Patienten und nur 27,4 % der konventionell behandelten Patienten eine erkennbare Verbesserung ein. Allerdings wurde in einigen Studien auch gezeigt, dass Scheinakupunktur, bei der irgendwohin gestochen wird, nicht signifikant weniger wirksam ist als eine nach traditionellen Regeln durchgeführte Akupunktur.[1][2][3][4][5] Akupunktur wird zur Behandlung zahlreicher weiterer Beschwerden angeboten, auch wenn kein wissenschaftlich anerkannter Beleg für eine Wirksamkeit vorliegt.
Inhaltsverzeichnis
Historisches
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung der Akupunktur und Moxibustion (chinesisch 針灸, Pinyin zhēn jiǔ ‚Akupunktur und Moxibustion‘) stammt aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus. Der chinesische Historiker Sima Qian erwähnt in seinen Aufzeichnungen erstmals Steinnadeln.
Die älteste Sammlung chinesischer medizinischer Schriften Innere Klassiker des Gelben Kaisers (Huangdi Neijing) aus der Zeit zwischen 200 Jahre vor und nach der Zeitenwende integriert die Aku-Moxi-Therapie in die damalige Medizin und beschreibt verschiedene Nadeln (aus Metall), Stichtechniken, Indikationen für die Anwendung bestimmter Punkte. In diesem Werk wurden 160 klassische Punkte beschrieben.
Das erste historisch eindeutig datierbare Werk über Akupunktur ist Der Systematische Aku-Moxi-Klassiker (Zhenjiu jiayijing) von Huangfu Mi (215–282). Darin werden eine klare Terminologie, eine Topologie von 349 Akupunkturpunkten und systematische Hinweise auf deren Wirkung beschrieben. Weitere historische Werke sind die Erläuterungen der 14 Hauptleitbahnen von Hua Boren (1341), die Untersuchungen über die acht unpaarigen Leitbahnen von Li Shizhen (1518–1593), sowie die Summe der Aku-Moxi-Therapie von Yang Jizhon (1601).
Schon im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert erwähnten portugiesische Jesuiten in Briefen aus Japan das Brennen mit Moxa und die Nadeltherapie. Einige Zeilen mehr schrieb der für die niederländische Ostindien-Kompanie tätige dänische Arzt De Bondt (Bontius). In der 1658 gedruckten Historiae naturalis et medicae Indiae orientalis libri sex berichtet er, dass man in Japan „bei chronischen Kopfschmerzen, bei Obstruktionen der Leber und Milz, auch bei der Pleuritis [...] mit einem silbernen oder aus Stahl gemachten Stylus, nicht viel dicker als die Saiten einer Zither, durch langsames oder sachtes Einführen die oben erwähnten Innereien“ durchbohre, so dass er auf der anderen Seite wieder heraustrete (!), was er selbst in Java gesehen habe. 1683 verfasste Willem ten Rhijne (ebenfalls ein Arzt der Ostindien-Kompanie) eine ausführliche Abhandlung (Dissertatio de Arthritide: Mantissa Schematica: De Acupunctura: Et Orationes Tres), in der er die klinischen Wirkungen der Nadelstichtherapie beschrieb und dafür den Begriff Akupunktur (lat. acus = Nadel; punctura = Stich) prägte. Von ihm stammt auch eine Beschreibung des Systems der Leitbahnen, die er allerdings als Blutgefäße missverstand. 1712 publizierte Engelbert Kaempfer in den Amonitates Exoticae eine ausführliche Abhandlung über die japanische Therapie von Bauchbeschwerden (japanisch senki), die er als Koliken interpretierte. Sowohl Ten Rhyne als auch Kaempfer verfassten ihre Berichte aufgrund von Beobachtungen in Japan, ohne die teils fundamentalen Unterschiede zur chinesischen Therapie zu erkennen. Unter anderem stellte Kaempfer die „Röhrennadelung“ (jap. 管鍼, On-Lesung: kanshin, Kun-Lesung: kudabari) vor, eine Erfindung des japanischen Akupunkteurs Sugiyama Waichi (杉山 和一; 1610–1694). Beide beschrieben weiter die „Hammernadelung“ (jap. 打鍼, On-Lesung: dashin, Kun-Lesung: uchibari), eine von dem japanischen Mönch Mubun entwickelte Therapie, welche die Leitbahnen ignoriert, dafür die Bauchregion als „Karte“ des Körpers interpretiert.[6]
Eine weitere bekannte deutschsprachige Veröffentlichung über Akupunktur stammt aus dem Jahr 1824. Es handelt sich dabei um eine Übersetzung von A Treatise on Acupunturation des Engländers James M. Churchill.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde unter der Mandschu-Dynastie im Zuge der Modernisierung ein Verbot der Akupunktur ausgesprochen. Auch in der Volksrepublik China wurde die Akupunktur zunächst verboten, um die gewünschte Umorientierung des Gesundheitssystems in Richtung eines wissenschaftlichen Fundaments zu fördern. Jedoch gelangte die Kommunistische Partei Chinas bald zu der Auffassung, dass das Land zu wenige nach wissenschaftlichen Standards ausgebildete Mediziner besaß, die es allein medizinisch versorgen konnten. Daher wurden etwa 500.000 TCM-Praktizierende als sogenannte Barfußärzte ins staatliche Gesundheitssystem integriert, verbunden mit der Hoffnung, dass sie mit der Zeit immer stärker wissenschaftliche Arbeitsweisen übernehmen würden. Traditionelle chinesische Medizin und Akupunktur sind bis heute in China neben der wissenschaftlich betriebenen Medizin weit verbreitet und wurden inzwischen sogar ins universitäre Bildungssystem integriert.[7]
In der westlichen Welt wurde die Akupunktur ab 1929 insbesondere durch den französischen Diplomaten George Soulié de Morant bekannt gemacht,[8] der die Akupunktur in seinen Schriften zu Beginn der 1930er Jahre als vermeintlich wichtigsten Zweig der chinesischen Medizin beschrieb und die erfolgreiche Behandlung von Cholera-Fällen durch chinesische Akupunkteure beobachtet haben will.[9]
Konzept der Akupunktur
Nach der traditionellen chinesischen Medizin

Die Akupunktur basiert auf der Lehre von Yin und Yang, die später durch die Fünf-Elemente-Lehre und der Lehre von den Meridianen ergänzt wurde. Sie verwendet drei Verfahren:
- Einstechen von Nadeln in die Akupunkturpunkte
- Erwärmen der Punkte (Moxibustion)
- Massage der Punkte (Tuina, Akupressur)
In der Akupunktur werden rund 400 Akupunkturpunkte maßgeblich benutzt, die auf den so genannten Meridianen angeordnet sind. Zur Vereinfachung wurde das heute gängige Modell von zwölf Hauptmeridianen, die jeweils spiegelbildlich auf beiden Körperseiten paarig angelegt sind, eingeführt. Acht Extrameridiane und eine Reihe von sogenannten Extrapunkten ergänzen dieses Modell. Nach dem Modell der Traditionellen chinesischen Medizin wird durch das Einstechen der Nadeln der Fluss des Qi (Lebensenergie) beeinflusst.
Da die von der traditionellen chinesischen Medizin angenommenen Wirkmechanismen wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden konnten, diese sogar etablierten Erkenntnissen über Funktion und Aufbau des menschlichen Körpers widersprechen, und sich auch kein anderer Wirkmechanismus stichhaltig nachweisen lässt, wird für die Wirksamkeit häufig unsauber der Placebo-Effekt verantwortlich gemacht. Diese und ähnliche Ergebnisse aus anderen Bereichen der Alternativmedizin haben zu einer verstärkten Diskussion darüber geführt, wie sich der Effekt auch in der konventionellen Medizin besser ausnutzen lässt. Scheinakupunktur ist jedoch kein klassisches Placebo.[10][11]
Die Akupunktur gehört nach diesem Verständnis zu den Umsteuerungs- und Regulationstherapien. Noch älter als die Akupunktur ist die Akupressur, bei der die Punkte mit Hilfe der Fingerkuppen oder auch mit Hilfe von Werkzeugen massiert werden, weshalb die Akupressur auch als eine nicht-invasive Form der Akupunktur betrachtet werden kann.
Nach der evidenzbasierten naturwissenschaftlichen Medizin
Nach dem Vietnamkrieg zog das US-Militär Erkundigungen ein über den Nutzen der Akupunktur-Anästhesie. Noch heute finanziert das US-Militär Akupunkturstudien.[13][14]
Aus der Sicht der Naturwissenschaft beruht das Wirkungsprinzip der Akupunktur auf der Reizung bestimmter Körperpunkte, wodurch möglicherweise Einfluss auf die Regulation des Körpers genommen wird. Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass durch periphere Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte vermehrt Endorphine im Bereich des Mittelhirns ausgeschüttet werden.[15][16][17][18][19][20]
Heutzutage geht man davon aus, dass das Molekül Adenosin für die Wirkung der Akupunkturnadeln eine wichtige Rolle spielt. 2010 berichtet US-Neurowissenschaftler von der University of Rochester im Bundesstaat New York in Nature Neuroscience, dass in unmittelbarer Nähe der Nadelstiche der Adenosin-Level im Gewebe um das Mehrfache gestiegen war.[21][22][23]
Was genau bei einer Akupunktur im Körper abläuft, ist noch nicht aufgeklärt. Sie befindet sich in einem Anfangsstadium der Forschung; es liegen nur Studien mit überwiegend kleinen Patientenzahlen und unterschiedlichen, teilweise sich widersprechenden Ergebnissen vor.
Abwandlungen
Abwandlungen wie das in Japan entwickelte Shônishin (japanisch shôni = Kleinkind, shin = Akupunkturnadel) verwendet stumpfe Gegenstände statt Nadeln.
Das Konzept der Ohrakupunktur (auch Auriculotherapie genannt) wurde vom französischen Arzt Paul Nogier entwickelt. 1954 berichtete er erstmals in der Deutschen Zeitschrift für Akupunktur über seine Erfahrungen und 1961 stellte er seine Diagnose- und Therapieform auf einem Akupunkturkongress in Deutschland vor. Die Behandlung über das Ohr ist zwar auch aus der chinesischen Akupunktur bekannt, es werden dort jedoch nur wenige Punkte und diese auch nur selten verwendet. Weitere Formen der Ohrakupunktur sind die Implantat-Akupunktur[24] und die Neuroaurikulotherapie(NAT).
Daneben besteht noch das Konzept der koreanischen Handakupunktur, bei der die Nadeln in die Hände gestochen werden. Weiterhin existieren die Schädel- und die Fußakupunktur.
Eine weitere neuzeitliche Entwicklung ist die Behandlung von Akupunkturpunkten mit einem Laser mit niedriger Leistungsdichte im roten oder infraroten Bereich (Laserakupunktur, Low-Level-Lasertherapie).
Die Mesotherapie ist eine Injektionsakupunktur, bei der homöopathische oder niedrigdosierte Wirkstoffe appliziert werden.
Durchführung
Eine Akupunktursitzung dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Dabei wird der Patient ruhig und entspannt gelagert, typischerweise liegt er oder sitzt bequem. Vor dem Einstich einer Nadel wird die Stelle und die unmittelbare Umgebung leicht massiert. Während einer Sitzung werden so wenige Punkte wie möglich gestochen. Manche Autoren geben eine Maximalzahl von 16 an, die aber in Einzelfällen überstiegen werden kann.
Einsatzgebiete
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte 2003 eine Indikationsliste für Akupunktur.[25] Diese Veröffentlichung wurde unter Ausschluss der Wissenschaftsgemeinschaft erstellt und keinerlei Peer-Review unterzogen. Sie spiegelt nicht den Stand der Forschung über Akupunktur wider. Kritiker gehen davon aus, dass in diesem Fall die WHO von Akupunkturbefürwortern, die zu dieser Zeit eine Machtposition in der Organisation erlangen konnten, instrumentalisiert wurde.[26] Diese Liste umfasst folgende Bereiche:
- Erkrankungen des Atmungssystems (etwa akute Nasennebenhöhlenentzündung)
- Gastrointestinale Störungen (etwa chronische Magengeschwüre)
- Schlafstörungen
- Bronchialasthma
- Neurologische Störungen (etwa nach Schlaganfällen)
- Augenerkrankungen (etwa zentrale Retinitis)
- Muskuloskeletale Erkrankungen (etwa Cervicobrachialsyndrom)
- Erkrankungen im Mundbereich (etwa Schmerzen nach Extraktionen, Gingivitis).[27]
Als anerkannte Indikation für eine Akupunkturbehandlung gelten auch chronische Schmerzen, wenn kein körperlicher Befund vorliegt, und Schwangerschaftsbeschwerden.
Das US-amerikanische National Institutes of Health wertete alle vorhandenen Studien zur Akupunktur aus und bemängelte dabei die oftmals schlechte Qualität vieler Studien. In einem Bericht, den ein von Alternativmedizinern dominiertes Komitee[28] erstellte, wird dagegen auf vielversprechende Ergebnisse hingewiesen, die auf die Wirksamkeit in zahlreichen Bereichen hindeuten.[29]
Nebenwirkungen
Im Allgemeinen treten bei sachgemäßer Handhabung der Akupunktur kaum Nebenwirkungen auf. Mögliche Nebenwirkungen sind:
- Die Ausbildung eines Hämatoms an der Einstichstelle.
- Bei langen Verweildauern von silbernen Akupunkturnadeln kann laut wissenschaftlichen Studien eine dauerhafte Verfärbung der Haut (Argyrose) die Folge sein.
- Bei langen Verweildauern von Nadeln („Dauernadeln“), egal welchen Materials, kann es vermehrt zu Entzündungen kommen.
- Es können vereinzelt Blutstropfen austreten.
- Bei bestimmten Punkten oder Punktkombinationen kann dem Patienten schwindlig werden.
- Kurzzeitiger Bewusstseinsverlust kann auftreten (sehr selten, bei unsachgemäßer Punktwahl oder zu starker Stimulation).
- Taubheitsgefühl
- Organverletzungen, wie etwa ein Pneumothorax (selten) durch eine unbeabsichtigte Verletzung der Lunge.
- Eine systematische Übersicht aller Verletzungen von Blutgefäßen, die durch Akupunktur erzeugt wurden und in der Weltliteratur dokumentiert wurden, fand 21 Fälle, einige davon mit sehr ernsten Komplikationen. Drei Patienten verstarben infolge dieser Zwischenfälle. Die Autoren zogen daraus den Schluss, dass vaskuläre Zwischenfälle selten sind.[30]
- Silikonisierte Akupunkturnadeln können durch Ablagerung kleinster Mengen Silikon in der Haut Granulome verursachen.[31][32][33][34]
Dies sind die häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen einer Akupunkturbehandlung. In den großen deutschen Krankenkassenstudien mussten die Ärzte die auftretenden Nebenwirkungen dokumentieren. Betroffen waren etwa acht Prozent der mit Akupunktur behandelten Patienten. Laut Befürwortern der Akupunktur ist ein Pneumothorax nicht als Nebenwirkung, sondern als Behandlungsfehler aufgrund von fehlendem Wissen und bei unsachgemäßer Nadelung zu bezeichnen.[35][36]
Gegenanzeigen
Es gibt verschiedene Gruppen von Menschen, bei denen manche Ärzte von einer Akupunkturbehandlung abraten, zum Beispiel:
- Menschen mit Erkrankungen der Haut (Ekzeme, Nesselsucht, Dermatitis usw.) an den lokal betroffenen Stellen
- Menschen mit bestimmten Nervenkrankheiten und Sensibilitätsstörungen der Haut (zum Beispiel Polyneuropathien mit eingeschränktem Schmerzempfinden an den lokal betroffenen Stellen)
- Epileptiker (wegen der Gefahr eines epileptischen Anfalls)
- Menschen mit schweren ansteckenden Krankheiten (beispielsweise Tuberkulose)
- Menschen mit bestimmten Tumorarten
- Menschen mit einem schlechten Allgemeinzustand (in solchen Fällen sollte ein Arzt konsultiert werden)
- Babys und kleine Kinder
- In Bereichen akuter Entzündungen, Knochenbrüchen, frischen Verletzungen, akuter Ischialgie
- Wenn eine Salbe, Creme, Tönung oder ein Make-up usw. auf der Haut aufgetragen wurde, können geringe Mengen des aufgetragenen Mittels an der Einstichstelle unter die Haut gelangen und unerwünschte Reaktionen auslösen.
Menschen mit niedrigem Blutdruck oder Kollapsneigung sollten während der Akupunkturbehandlung liegen und sich danach eine Weile ausruhen.
Elektro-Akupunktur darf bei Epileptikern nicht angewandt werden, weil der elektrische Strom epileptische Anfälle auslösen könnte. Auch Menschen mit einem Herzschrittmacher dürfen nicht elektro-akupunktiert werden, weil der elektrische Strom das Gerät irritieren könnte.
Kritik
Einige Vertreter der konventionell westlichen Medizin sehen es weiterhin als Aufgabe der Forschung an, der hinter der Akupunktur stehenden Theorie der Meridiane und Akupunkturpunkte wissenschaftlich nachzugehen. Andere Vertreter halten diese Ideen für so abwegig, dass sie keinen Bedarf für genauere Nachforschungen mehr sehen. Die bislang größte weltweite prospektive und randomisierte Untersuchung (GERAC-Studien) kommt zum Schluss, dass die Akupunktur genauso wirksam sei wie eine Scheinbehandlung an benachbarten, aber nichtklassischen Punkten (Placebo).
Sowohl prinzipielle Befürworter als auch Gegner der Akupunktur warnen davor, bei schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs, Multipler Sklerose oder Schlaganfall Akupunktur anzuwenden. Befürworter begründen, dass solche Erkrankungen Gegenanzeigen gegen die Akupunktur seien, weil eine fördernde (in diesem Zusammenhang nachteilige, weil der Erkrankung Vorschub leistende) Wirkung der Akupunktur die Krankheit noch verschlimmern könnten, indem sie beispielsweise bei Krebserkrankungen die Zellen zur unerwünschten Vermehrung anregen würden. Eine solche fördernde Wirkung wurde jedoch nie nachgewiesen. Gegner der Akupunktur halten den Einsatz der Methode besonders bei schwerwiegenden Erkrankungen für gefährlich, weil konventionelle Therapien zugunsten der Akupunktur häufig nicht oder erst zu spät eingesetzt werden.
GERAC-Akupunktur-Studien
Die GERAC-Studien (2002–2007) (German Acupuncture Trials) sind die weltweit größten prospektiven und randomisierten Untersuchungen zur Wirksamkeit der Akupunktur im Vergleich zu einer leitlinienorientierten Standardtherapie für die volkswirtschaftlich relevanten Indikationen chronischer Kreuzschmerz, chronischer Schmerz bei Kniegelenksarthrose, chronischer Spannungskopfschmerz und chronische Migräne. Ein Leitungsgremium an der Ruhr-Universität Bochum (Sprecher Hans-Joachim Trampisch) steuerte die deutschlandweiten Studien unter Beteiligung von sechs Universitäten (Essen, Heidelberg, Marburg, Mainz und Regensburg) und über 500 ambulanten Ärzten.[37] An der Konzeption und Durchführung der GERAC-Studien war entscheidend die wissenschaftliche Fachgesellschaft Forschungsgruppe Akupunktur beteiligt.[38] Die dreiarmigen Studien verglichen an insgesamt 3500 Patienten eine Akupunktur an chinesischen Akupunkturpunkten (Verum) mit einer Akupunktur an nicht chinesischen Punkten (Sham) und einer konventionellen Therapie. Hierbei zeigte sich, dass etwa 11 Akupunkturbehandlungen innerhalb von 6 Wochen der konventionellen Standardtherapie bei chronischem Kniegelenksarthroseschmerz und bei chronischem Kreuzschmerz überlegen war.[2][3] Bei Migräne war der Therapieerfolg einer Akupunktur über 6 Wochen mindestens so hoch wie derjenige einer 6 monatigen prophylaktischen medikamentösen Therapie, mit täglicher Einnahme von Betablockern.[4] Ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Akupunkturformen Verum und Sham konnte, wie in vielen anderen Studien auch, in keiner der Studien gezeigt werden.[2][3][4][5] Das Studienprotokoll wurde allerdings bereits während der Studien frei publiziert.[39] Einige Kritiker halten wegen dieser Entblindungen den Wert der GERAC-Studien für herabgesetzt.[40][41]
Auf der Grundlage der GERAC-Studien entschied der Gemeinsame Bundesausschuss, dass Akupunktur seit 1. Januar 2007 bei Rückenschmerzen und chronischen Gelenkschmerzen Teil der Kassenleistung ist.[42] „Die allein historisch begründete Darstellung der Punktspezifität chinesischer Akupunkturpunkte in der ärztlichen Akupunkturausbildung (Akupunktur Fort- und Weiterbildungsseminaren) ist klinisch wenig relevant.“[43] Die 2009 aktualisierten internationalen Cochrane-Reviews, deren Resümee wesentlich durch die Ergebnisse der GERAC-Studien beeinflusst wurden, kommen zu dem Schluss, dass die Akupunktur „eine wertvolle nicht pharmakologische Therapiemöglichkeit bei Patienten mit häufigem episodischem Spannungskopfschmerz darstellt“ und dass die „Akupunktur bei Migräne mindestens so wirksam, möglicherweise auch wirksamer, als eine medikamentöse prophylaktische Therapie ist, und dies bei geringeren unerwünschten Wirkungen“.[44][45]
Studien im Rahmen des „Modellvorhabens Akupunktur“
Einige deutsche gesetzliche Krankenversicherungen, unter Führung der Techniker Krankenkasse, betrieben das „Modellvorhaben Akupunktur“, in dem überprüft werden sollte, ob es sinnvoll wäre, die Akupunktur in den Leistungskatalog aufzunehmen. Dieses Projekt wurde vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie des Berliner Universitätsklinikums Charité wissenschaftlich unterstützt und beinhaltete drei Studien:
- Acupuncture Safety and Health Economics Studies (ASH)[46]
- Acupuncture in Routine Care Studies (ARC)[47]
- Acupuncture Randomized Trials (ART)[48]
Die Ergebnisse wurden unter anderem im Deutschen Ärzteblatt[49][50] und The Lancet[51] präsentiert. Es wurde ein Effekt festgestellt, der aber nicht anhaltend war. Auch bei diesen Studien wurde das genaue Studienprotokoll bereits während den laufenden Studien publiziert, was Kritik (Entblindung) hervorrief.[52][53]
Weitere Studien
Die Ergebnisse einer großen Zahl von chinesischen Akupunkturstudien, die alle die Wirksamkeit der Methode belegen sollen, werden in wissenschaftlichen Kreisen aufgrund der Methodik angezweifelt.[54] Praktisch bei allen chinesischen Studien zur Akupunktur wird nicht randomisiert und prospektiv und nicht mit geeigneten Kontrollgruppen gearbeitet.
Ein anderer Ansatz zur Erforschung der Akupunktur besteht in dem Versuch, mögliche physiologische Wirkungsmechanismen aufzudecken und wissenschaftlich haltbare Nachweise der Ortslokalisation von Organ-, Schmerz und Triggerpunkten zu erbringen.[55] Ein belastbarer Nachweis wurde bisher noch nicht erbracht.
Haltung der Krankenkassen
Seit dem 1. Januar 2007 zahlen alle deutschen gesetzlichen Krankenkassen gemäß einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses in Deutschland Akupunktur bei chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule oder in den Knien (bei Kniegelenksarthrose) im Rahmen einer Schmerztherapie.[56] Die Behandlung von Kopfschmerzen durch Akupunktur wurde nicht in den Leistungskatalog aufgenommen, da kein Vorteil gegenüber der Standardtherapie festgestellt worden war.[42] Alle anderen Akupunkturbehandlungen sind ebenfalls nicht Leistung der gesetzlichen Krankenkasse und müssen deshalb selbst bezahlt werden.
Teil dieses Beschlusses ist auch die Erhöhung der notwendigen Qualifikation der Ärzte: Neben der ärztlichen Zusatzbezeichnung „Akupunktur“ wird der Nachweis der jeweils 80-stündigen Kurse „Spezielle Schmerztherapie“ und „Psychosomatische Grundversorgung“ vorausgesetzt. Bis 30. Juni 2008 galt eine Übergangsfrist, die es Ärzten, die noch nicht die genannten Fortbildungsnachweise erbracht haben, befristet erlaubte, Akupunktur als Kassenleistung anzubieten.
Viele deutsche private Krankenversicherungen, Beihilfen und die Postbeamtenkrankenkasse bezahlen Akupunktur zur Behandlung von Schmerzen im Rahmen der Gebührenordnung für Ärzte,[57] nach Einzelfallentscheidung meist auch für weitere Diagnosen. Vertragsabhängig werden auch Heilpraktikerleistungen ersetzt.
Eine weitere Möglichkeit der Kostenübernahme oder Kostenbeteiligung besteht durch Heilpraktiker-Zusatzversicherungen, da auch Heilpraktiker mit TCM-Ausbildung Akupunktur anbieten.
In der Schweiz wird die Akupunktur über die Grundversicherung abgedeckt, wenn die Behandlung durch einen Arzt erfolgt[58]. Darüber hinaus ist die Akupunktur von bestimmten Formen der Zusatzversicherung abgedeckt..
Literatur
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Elektroakupunktur
Der Begriff Elektroakupunktur (englisch Electroacupuncture) bezeichnet einerseits elektromedizinische Verfahren in der Medizin, die auf Ansichten der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), insbesondere der Akupunktur beruhen, und häufig mit Lehren der klassischen Homöopathie (Homöosiniatrie) kombiniert sind. Andererseits sind damit Akupunkturverfahren mit Nadeln gemeint, die zusätzlich mit einem geringen elektrischen Strom stimuliert werden (transkutane Hyperstimulation). Die Elektroakupunktur ist eine Methode der Alternativmedizin und ähnelt der seit den 20er Jahren verbreiteten Radionik.
Der Begriff Elektroakupunktur geht auf den französischen Arzt Roger de la Fuye (1890-1961) zurück [1], der ein erstes Elektroakupunkturgerät entwickelte. Der Franzose Niboyet war in diesem Zusammenhang der Meinung, dass die Akupunkturpunkte der TCM sich durch einen unterschiedlichen elektrischen Hautwiderstand von der umliegenden Haut unterscheiden würden. Derselben Ansicht war auch Richard Croon, der eine Elektroneuraldiagnostik entwickelte. Zu Beginn der fünfziger Jahre wurde das Prinzip einer Elektroakupunktur in Deutschland von den Ärzten W. Schmidt in Dachau und Schick in Stuttgart weiter untersucht.
Größere Verbreitung hat die Elektroakupunktur durch die Arbeiten des deutschen Arztes Reinhold Voll (1909-1989) erfahren, die zur Einführung der Elektroakupunktur nach Voll (EAV) führten.
Inhaltsverzeichnis
Prinzip der EAV
An verschiedenen Akupunkturpunkten wird der elektrische Hautwiderstand gegenüber einem Bezugspunkt gemessen. Dieser Bezugspunkt kann eine berührte Handelektrode oder ein anderer elektrisch leitender Gegenstand sein der mit dem Patienten verbunden ist. Nach Voll soll der gemessene Widerstand zwischen etwa 10 Kiloohm und maximal 4 Megaohm betragen, bei einem Messstrom von 10 Mikroampere. [2]. Der ermittelte Messwert wird bei den Geräten als eine Zahl zwischen 0 und 100 angezeigt. Der Wert 0 soll den höchstmöglichen Hautwiderstand anzeigen, der Wert 50 soll dabei einem Widerstand von 95 Kiloohm entsprechen und der Wert 100 wäre mit einem Kurzschluss (0 Ohm) vergleichbar. Diese Widerstandsmessung soll Aufschluss über Störungen im Körper liefern. Diese Störungen sollen dann mittels Nosoden (höchstverdünnten, aus „Krankheitsprodukten“ gewonnenen Substanzen, denen von der homöopathischen Lehre heilsame Wirkungen zugeschrieben werden) geheilt werden. Zur Ermittlung des geeigneten homöopathischen Mittels wird ein Resonanztest durchgeführt: in das Gerät zur Hautwiderstandsmessung werden Proben verschiedener Mittel eingebracht und die Reaktion des Messgeräts beobachtet.
Anschließend werden dem Patienten die ermittelten Präparate verabreicht. Der Inhalt der Nosoden kann getrunken oder gespritzt werden. Wie lang der Patient die Medikamente nehmen muss, und welche Mengen, bestimmt der Therapeut in Abhängigkeit von der Diagnose.
Die EAV arbeitet unter Einbeziehung von Elementen der traditionellen chinesischen Akupunktur- und Medikamentenlehre, aber auch der Homöopathie nach Samuel Hahnemann. Der Hautwiderstand kann an bis zu circa 1000 verschiedenen Akupunkturpunkten gemessen werden. In der Regel wird er an mindestens 120 Punkten an Händen und Füßen gemessen. Es folgt eine Bewertung gemäß einer Bewertungsskala, die auf den EAV-Geräten angebracht ist. Der mittlere Zeigerwert ist 50 und gilt in der Elektroakupunktur als gesunder Wert. Niedrige Werte sollen degenerative Tendenzen, sehr hohe Werte entzündliche Tendenzen bezeichnen. Ein Phänomen, das einen Zeiger erst steigen und unmittelbar danach heftig fallen lässt, nennt man Zeigerabfall. Dieses Ereignis soll akute Gesundheitsprobleme anzeigen. Da die EAV-Messungen in den Meridianverlauf vornimmt, soll ein geübter Therapeut damit unterschiedliche Zusammenhänge aufspüren können. Ausdruck dafür ist die jeweilige Individualität des Untersuchten.
Beim Medikamententest wird ein Wirkstoff, Medikament, Isopathika oder homöopathisches Präparat in einen metallenen Becher gebracht den der Untersuchte in der Hand hält. Anschließend wird mit Hilfe des EAV-Gerätes der Hautwiderstand gemessen. Nach Angabe der Gerätehersteller können auch alle Lebensmittel mit diesem Verfahren getestet werden, und Nahrungsmittel- oder Umwelt-Unverträglichkeiten sollen erkennbar sein.
Geschichte der EAV
Voll, ein Plochinger Hausarzt, erhielt von einem anderen Arzt in den 50er Jahren ein Elektroakupunkturgerät und untersuchte gemeinsam mit dem Ingenieur Fritz Werner die Messbarkeit "energetischer Störungen" im menschlichen Körper. Sie postulierten einen Zusammenhang zwischen dem Widerstands- bzw. Leitwert an den entsprechenden, aus der Akupunktur bekannten Hautregionen und Krankheiten.
Die Bioresonanz ist aus der EAV hervorgegangen durch den Arzt Franz Morell, einem Schüler Volls.
Genannte Indikationen der EAV
Die EAV wird im Bereich der Alternativmedizin bei Allergien, Neuralgien, Kopfschmerzen, Neurodermitis, Leber- und Nierenschwäche, Magen- und Darmerkrankungen, Zahnschmerzen und anderen Beschwerden sowohl diagnostisch als auch therapeutisch eingesetzt.
Kritik an der EAV und die Frage nach der Wirksamkeit
Nach Auffassung der evidenzbasierten Medizin ist die EAV (wie auch die Bioresonanz, Radionik und ähnliche Verfahren) wirkungslos.[3] Der Hautwiderstand wird in erster Linie durch die Aktivität der Schweißdrüsen bestimmt. Allein deshalb sei seine Nutzung zur Diagnose und Bewertung von Krankheiten abwegig, denn ihre Aktivität wird auch von mehreren Faktoren beeinflusst, die nicht mit Krankheiten in Verbindung stehen. Des Weiteren kann der Behandler bei der Messung seine Testelektrode mehr oder weniger stark auf die Haut drücken, was eine Widerstandsänderung nach sich zieht.[4][5][6] Prinzipiell kann demnach bei der EAV der Untersucher das Messergebnis willentlich beeinflussen. Um diese Einflussmöglichkeit zu reduzieren, wurden spezielle Testelektroden entwickelt, die die Messung bei einem konstanten Druck ermöglichen. Diese speziellen Elektroden finden jedoch in der Regel keine Anwendung bei den einzelnen Therapeuten.
Wissenschaftliche Untersuchungen im Bereich der Akupunktur konnten keine Hinweise für eine Existenz der Meridiane finden: es macht keinen signifikanten Unterschied in der Wirksamkeit aus, ob man mit Nadeln an traditionellen Akupunkturpunkten oder an zufällig gewählten Punkten sticht oder sogar mit Tricknadeln nur ein Stechen vortäuscht.[7][8][9] In der Allergiediagnostik versagte das Verfahren der EAV. [10][11][12] Widerstands- oder Impedanzänderungen an Akupunkturpunkten zu benachbarten Punkten konnten nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.[13][14]
Elektroakupunktur nach Kramer EAP
Die Elektroakupunktur nach Fritz Kramer (Nürnberg) ist eine Weiterentwicklung der EAV. Bei dieser Methode werden nur Akupunkturpunkte der Hände und Füße herangezogen. Es wird dabei aus mehreren Messwerten ein Mittelwert berechnet, der als Bezugswert für die anderen Messwerte herangezogen wird.
Auf Kramer geht auch ein Elektroakupunktur-Meridian-Test (EAM) zurück.
D-Methode
In den 1980ern entwickelte der Theologe und Heilpraktiker Hans Otfried Dittmer die D-Methode (bedeutet "Diagnose-Methode"), eine diagnostische elektronische Akupunkt-Messmethode an nur einem einzigen Messpunkt, die er im April 1990 in der Fachzeitschrift Naturheilpraxis vorstellte. Grundlagen hierfür bildeten Auszüge aus der Elektroakupunktur nach Voll (EAV), dem davon sehr unterschiedlichen Vegatest-Verfahren sowie der Bioelektronischen Funktionsdiagnostik (BFD) und der Elektroakupunktur nach Kramer (EAP). Dittmer legte Wert darauf, dass seine Methode bereits mit vergleichsweise geringem materiellem Einsatz realisierbar wurde, also auch einsteigergeeignet ist (das dafür geeignete Messgerät wird von der Münchner Svesa GmbH gebaut).[15]
Haltung der Krankenkassen
Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine EAV-Behandlung wegen des fehlenden Wirksamkeitsnachweises nicht.
Einzelnachweise
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Low-Level-Lasertherapie
Bei der Low-Level-Lasertherapie handelt es sich um eine alternativmedizinische und -veterinärmedizinische Behandlung, die mittels Laserlicht – also monochromatischem und kohärentem Licht – durchgeführt wird. Ziel der Behandlung ist es Schmerzen zu reduzieren, die Wundheilung zu beschleunigen und Entzündungen zu bekämpfen. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen.
Inhaltsverzeichnis
Namensgebung
Die Low-Level-Lasertherapie ist unter verschiedenen Namen bekannt. Neben dem veralteten Namen Softlaser-Therapie werden ferner noch die Begriffe Kaltlichtlaser-Therapie, Laserbiostimulation und Laserbiomodulation verwandt. Der Name Low Level Laser ist eigentlich irreführend, da die Therapie auch mit Lasern hoher Leistung durchgeführt werden kann. Von Wissenschaftlern in diesem Bereich wird daher der Name Laser-Photo-Therapie (engl. Laser Photo Therapy) gebraucht, jedoch hat sich dieser Name (auch in der wissenschaftlichen Literatur) noch nicht überall durchgesetzt.
Geschichte
Erste medizinische Anwendungen der Lasertechnik gab es bereits wenige Jahre nach der Erfindung des Lasers im Jahre 1960. So untersuchte Endre Mester bereits im Jahre 1963 an der Semmelweis Universität in Budapest den Einfluss von Laserstrahlung auf Gewebe insbesondere im Hinblick auf eine mögliche karzinogene Wirkung der Laserstrahlung. Dazu bestrahlte er Mäuse an Hautstellen, welche vorher durch Rasieren der Haare zugänglich gemacht wurden. Die Ergebnisse seiner Experimente interpretierte er dahin gehend, dass die untersuchten Laser keine karzinogene Wirkung hatten, sondern auch, dass die Haare der Mäuse in der Behandlungsgruppe deutlich schneller regenerierten als in der Kontrollgruppe. In weiteren Untersuchungen will er auch eine verbesserte Epithelisation schlecht heilender Wunden gefunden haben. Mester veröffentlichte seine Ergebnisse ab 1967 in mehreren Publikationen. Diese Studien werden heute von manchen Autoren als der Ausgangspunkt und erster Nachweis der LLLT gesehen, eine wissenschaftlich Rezeption oder gar experimentelle Nachprüfung seiner Ergebnisse liegt bislang nicht vor.[1][2][3][4][5]
Wirkungsmechanismus
Die durch das Laserlicht in lebenden Zellen ausgelösten photochemischen Prozesse sind Gegenstand zahlzeicher wissenschaftlicher und pseudowissenschaftlicher Spekulationen und längst nicht eindeutig geklärt. Von den Protagonisten dieser Therapie wird eine zentrale Bedeutung des Einflusses des Lichts auf die Mitochondrien angenommen. Diese Zellorganellen sind im Wesentlichen dafür verantwortlich, der Zelle Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) zur Verfügung zu stellen. Dies geschieht in den an der inneren Zellmembran befindlichen Atmungsketten, die über mehrere Redoxreaktionen aus Adenosindiphosphat (ADP) und Phophor durch den Prozess der Phosphorylierung schließlich ATP synthetisieren.
Karu und andere Autoren beschreiben einen Mechanismus, der[6][7][8] direkt an den Antennenpigmenten der Atmungskette per Absorption ansetzt und über verschiedene Prozesse wie der Stimulation der Flavin-Dehydrogenase sowie der Cytochromoxidase[9] zu einer direkten Aktivierung der Atmungskette[10][11] und über den Weg der Stimulation der Porphyrine[12] durch Bildung von Sauerstoff mit anschließender Oxidation des NADH[13][14] und damit verbundener Aktivierung der Atmungskette[15][16][17] schließlich zu einer gesteigerten ATP-Synthese führen soll.[6][7][8]
Die durch das eingestrahlte Laserlicht stimulierte und durch das Enzym ATP-Synthase gesteuerte ATP-Synthese führe dabei zu einer Steigerung der Zellenergie in Form von ATP von bis zu 400 %.[18] Das ATP werde dabei von den Mitochondrien in das umgebende Zytoplasma abgegeben, steigere den ATP-Vorrat der Zelle und rege hierdurch eine Reihe von Zellprozessen an. Ein wichtiger Vorgang sei dabei die Aktivierung der Natrium-Kalium-Ionenpumpe[19][16][20][21][22][23][24], die wesentlichen Einfluss auf die Stabilisierung des Membranpotentials der Zelle hat[25] und so z.B. eine für Schmerzreizung und -weiterleitung wichtige Funktion der Nervenzellen sicher stellt.
Ein weitere wesentliche Folge der erhöhten ATP-Konzentration sei die Aktivierung von DNA- und RNA-Synthese[26][27][28][29][30][31] und damit die Steigerung der Mitose[32][22] welche einen wesentlichen Einfluss auf die Fähigkeit zur Geweberegeneration hat.[33][34][35][36]
Der dritte grundlegende Effekt, den Laserlicht auf Gewebe ausüben soll, sei ein antiendzündlicher Effekt.[37][38][39][40][41] Dieser beruht auf verschiedenen Mechanismen, so soll die arterielle und venöse Mikrozirkulation angeregt werden, welche verstärkt Leukozyten und Makrophagen ins betroffene Gewebe transportiere.[42][43][44] Ausserdem werde die Phagozytose von Leukozyten und Makrophagen angeregt.[45][46][47][34] Darüber hinaus soll auch die Bildung von Antikörpern stimuliert werden[48][49][50][51][52] und durch verringerte Ausschüttung von Granula aus Mastzellen der Entzündungsreiz gemindert werden.[37]
Neben diesen drei Hauptwirkungsmechanismen soll es noch eine Reihe anderer vorgeblich nachgewiesener Wirkungen geben. So sei interessant, dass es bei Bakterien durch Schädigung der Zellmembran und Hemmung der Bakterinenzyme durch die Bildung freier Sauerstoffradikale zu einer starken Hemmung kommen kann.[53][54][55][56][57]
Anwendung
Die Anwendungsempfehlungen richten sich vor allem auf oberflächliche Entzündungen von Haut und Schleimhaut sowie auf Verschleißerscheinungen, Entzündungen der Bewegungsorgane und Gelenke, als auch gegen Allergien (z. B. Hausstaub, Tierhaare, Heuschnupfen).
Eine standardisierte Anwendungsform für eine Therapie gibt es nicht. Genauso wie die Geräteleistung variieren die Anwendungsparameter von Therapeut zu Therapeut. Softlasergeräte finden sich u.a. in Praxen von Heilpraktikern, Orthopäden (vor allem Sportärzten) und HNO-Ärzten.
Die Softlaser-Behandlung gilt als nebenwirkungsfrei und schmerzlos. Der Laserstrahl durchdringe die Unterhautschichten und wirke nach Ansicht seiner Anwender als heilsame „Biostimulation“ auf den Stoffwechsel im Bindegewebe. Dies führe zur Regeneration der Hörzellen, zur Stimulation des Immunsystems, zur Forcierung der Zellteilung und zur Aktivierung bestimmter Abwehrmoleküle. Wissenschaftliche Belege hierfür fehlen.
Es werden je nach Ausbildung des Therapeuten entweder schmerzende Körperstellen flächig bestrahlt, oder es werden gezielt Akupunkturpunkte behandelt (Laserakupunktur). Eine selten angebotene Variante ist die Laserblutbestrahlung (Blutakupunktur), bei der grünes Licht über einen Katheter in einer Vene auf das Blut einwirken soll.
Therapeutischer Wert
Der therapeutische Wert der Softlaser wird in der Literatur unterschiedlich, überwiegend kritisch betrachtet. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich bislang nicht nachgewiesen.
Eine systematische Übersichtsarbeit zur Anwendung bei Nackenschmerzen kommt zum Schluss, dass kurz- und mittelfristig eine schmerzlindernde Wirkung existiere.[58]
Speziell zur Anwendung des Low-Level-Lasers bei Tinnitus liegen mehrere randomisierte, kontrollierte Studien vor, allerdings jeweils mit geringer Patientenzahl. Während einige davon zu positiven Ergebnisse kommen[59][60], können andere eine Wirksamkeit der Low-Level-Lasertherapie für Tinnitus nicht belegen.[61][62][63][64][65] Auch eine entsprechende Studie zum Medium-Power-Laser (450 mW, 830 nm) aus dem Jahr 2013 konnte keine Wirkung der Behandlung oberhalb vom Placeboeffekt feststellen.[66]
Die Deutsche Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde kommt bei der Bewertung der Laser-Biostimulation zum Schluss, dass die eingesetzten Mittel angesichts ihrer niedrigen Leistungsdichte mit Laserpointern vergleichbar seien. Aufgrund zahlreicher Doppel-Blindstudien sei mit hoher Gewissheit davon auszugehen, dass die Laserbiostimulation keine substanzielle Wirkung habe und dass therapeutische Effekte auf dem Placeboeffekt beruhten.[67][68][69][70]
Gerätetechnik
Es werden drei Lasertypen unterschieden:
- Hard-Laser mit Leistungen zwischen 30 und 180 Watt (Einsatz in der Chirurgie)
- MID-Laser mit Emissionsstärke im zweistelligen Milliwattbereich
- Soft-Laser mit sehr weicher Emission im niedrigen Milliwattbereich
Zur Anwendung im physiotherapeutischen Bereich kommen meist die sogenannten MID-Laser. Die Strahlungsintensität liegt bei etwa 70 Milliwatt. Die Applikation erfolgt mit einer Punktelektrode, die auf einen Schmerzpunkt aufgesetzt werden kann oder in einer Art Strichführung über das betroffene Gebiet geführt wird.
Literatur
- Wolfgang Bringmann: Low Level Laser Therapie. 4. Auflage. 2008, ISBN 978-3-00-022302-0.
- Jan Tunér, Lars Hode: The New Laser Therapy Handbook. 5. Auflage. Prima Books, Grängesberg 2010, ISBN 978-91-976478-2-3.
- Dermatologische Lasertherapie – Eine praxisorientierte Einführung. ISBN 3-8047-1431-5.
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Einzelnachweise
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